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Es ist der 7. Februar 99, 11:10 Uhr, Frankfurt-Airport. Es ist kalt und etwas regnerisch. Eine Maschine der Gulf Air hebt ab. Wir sitzen in diesem Flugzeug, welches nach Abu Dhabi fliegt. Doch darf ich uns erst einmal kurz vorstellen. Unser Telekom – Indien – Team besteht aus: Michael Enderle, DTAG, Zentrale Bonn, VV25, Günter Peschke, DTAG, NL Südbaden, AM, Harald Kunze, Regulierungsbehörde Konstanz und ich: Manfred Kleber, DTAG, NL Südbaden, MIB. Von Abu Dhabi fliegen wir dann weiter über Muscat (Oman) nach Madras. Am nächsten Tag landen wir morgens um 06:50 Uhr Ortszeit in der 4-größten Stadt (7.7 Millionen Einw.) Indiens, die für das weltweit erhältliche Curry bekannt ist. Schon früh am morgen ist es hier feuchtheiß. Nachdem wir unsere Rucksäcke vom Förderband gehievt haben, gehen wir zur Bahnstation unweit des Flughafens. Auf dem kurzen Weg zwischen Airport und Bahnhof begegnen wir bereits einigen Bettlern. Manche halten die Hände auf und rufen: "Rupie, Rupie" (indische Währung, 1 Rupie = 4 Pfennig). Andere zupfen an unseren T-Shirts, oder liegen einfach schlafend auf dem Gehweg mit nichts auf dem Leib, als ein paar alte Lumpen. Das Bahnhofsgebäude, welches wir bald erreichen, macht den Eindruck, als ob es seit Jahren bereits geschlossen ist. Doch so sehen in Indien viele Gebäude aus. Bei der Zugfahrt vom Airport in die Innenstadt, die unsere Geldbörsen um jeweils 7¼ Rupies = 29 Pfennig entlasten, erleben wir Indien bereits hautnah, so nah, daß wir uns im Wagon kaum umdrehen können. Nachdem wir eher zufälligerweise die Station entdecken, bei der wir aussteigen müssen, geht die Suche nach einer geeigneten Unterkunft los. Doch nach 1 Stunde haben wir bereits ein Hotel, welches unseren Vorstellungen entspricht. Normalerweise dauert die Suche nicht so lange, doch in Madras, welches heute eigentlich Chennai heißt, sind viele Unterkünfte schon am vormittag bereits ausgebucht. Nach den ersten Erkundungen rund um das Hotel ruhen wir uns erst mal für 2 Stunden aus. Die Nachmittags – Bustour, die wir direkt bei Ankunft in einem kleinen Reisebüro für 50 Rupie gebucht haben, verschlafen wir fast. Tja, die Sache mit dem Jetlag (Zeitverschiebung von 4½ Stunden) haben wir noch nicht so richtig verkraftet. Noch gerade rechtzeitig erreichen wir den Bus, der uns zu den Sehenswürdigkeiten von Chennai bringt. Der Reiseleiter erklärt uns während der Fahrt einiges über die Stadt, doch wir verstehen leider nichts. Dies liegt jedoch nicht an unseren schlechten Englischkenntnissen, sondern daran, daß der Reiseleiter Tamil spricht. Dies ist wiederum nur eine von 17 Sprachen, die in Indien gesprochen werden, von den verschiedensten Dialekten ganz zu schweigen. Da wir fast die einzigen Weißen im Bus sind, erklärt uns der Tourguide nochmals alles im Schnelldurchgang auf indglisch (Mischung aus der indischen und der englischen Sprache). Auf der Bustour bekommen wir zwei Museen, ein paar koloniale Gebäude (bis 1947 war Indien britische Kolonie) und den bekanntesten Tempel von Madras zu sehen. Als Ausklang fahren wir, wie könnte es auch anders sein, an den Strand, denn die indischen Touristen interessieren sich hierfür offensichtlich mehr, als für die historischen Gebäude. Da es in Madras außer den wenigen Sehenswürdigkeiten, die wir bei der Bustour bereits sahen, und den legendären Madras - Curry kaum noch etwas Aussergewöhnliches bietet, fahren wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Kanchipuram weiter.

So eine Busfahrt kann in Indien sehr schön sein, solange der Fahrer kein Inder ist. Doch da die allermeisten Busfahrer keine Gastarbeiter sind, bekommen wir für wenig Geld neben der Beförderung von A nach B noch kostenlos eine Ralley Monte Madras, die manchmal auch etwas mit den Fahren von Autoscootern gemeinsam haben können. Es wird ferner die Verdauung angeregt, da es auf einer Strecke von 100 km selbst auf den großen Hauptverkehrsstrecken mindestens 1000-mal soviel Schlaglöcher gibt, wie der Bus alt ist; und dies ist an Jahren gemessen auch schon sehr viel. In Kanchipuram mieten wir uns 2 Tuk Tuks, dies sind Mini – Taxis; welche mit einer Lenkstange statt des Lenkrades und einem 2-Takt Motor ausgerüstet, durch die Stadt brausen. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind hier drawidische Tempel, die fast ausschließlich in Südindien vorzufinden sind. In einem der Tempel treffen wir auf einen Sadhu (heiliger Asket), der gegen einen kleinen Obulus bereit ist, Fotomodell zu spielen. Also denken wir uns, wenn wir schon ein Foto von einem außergewöhnlichen Mann machen, sollte er auch außergewöhnlich aussehen. Die Telekom Kappe zieht er gerne auf, da er Sie anschließend geschenkt bekommt, und damit hat er wieder etwas, was er zu Geld machen kann.

Da es von Kanchipuram leider keine Zugverbindung zu unserem nächsten Reiseziel (Mahabalipuram) gibt, sind wir wieder auf eine erlebnisreiche Busfahrt angewiesen. In Indien fahren die öffentlichen Verkehrsmittel in der Regel nicht pünktlich, es verzögert sich meistens um einige Zeit. Doch diesmal fährt unser Bus sogar früher ab als angegeben. Michael und Günter haben sich schon einen hervorragenden Platz im Bus reserviert; in der ersten Reihe, direkt hinter dem Busfahrer. Doch dort ist auch bedauerlicherweise der Reservereifen untergebracht. So muß man sich halt mal mit diesem arrangieren; doch besser schlecht gesessen als gut gestanden. Nach ca. 1 Stunde Busfahrt halten wir an einem Busbahnhof eines Ortes, welcher auf dem Weg liegt, und natürlich auch als Marktplatz dient. Das ist die Gelegenheit für Harald und mich einen "Sitzplatz" an der Frontscheibe des Busses zu ergattern. In Deutschland würde man zu dieser Sitzgelegenheit: Ablage sagen, doch in Indien freut man sich auch über nicht ganz so komfortable Dinge, wie gepolsterte Sitze. Nach einiger Zeit haben wir sogar einen Platz auf einem regulären Sitz.

In Mahabalipuram erwartet uns unter anderem ein in eine Felswand gehauenes großes Relief, welches ca. 20m breit und mehrere Meter hoch ist. Neben mehreren anderen Sehenswürdigkeiten beeindruckt uns noch "Krishna´s Butterkugel". Hier handelt es sich um einen großen runden Stein von ungefähr 10m Durchmesser, der auf einem Felsplateau liegt. Wenn man diese Riesenkugel sieht, hat man den Eindruck, daß sie jeden Moment wegrollen müßte. Uns dient diese Sehenswürdigkeit als Fotoobjekt, ein Inder benutzt diesen riesigen Stein doch lieber als Sonnenschutz. Von dort aus fahren wir nach Pondicherry.

In diese Stadt fahren die meisten Touristen aus 3 Gründen: diese Stadt bietet zum einen ein französisches Flair, in der Stadt gibt es mehrere Ashrams (Meditationszentren), und Pondy ist ein Ausgangspunkt für einen Besuch von Auroville. Um diesen Ort zu erkunden, mieten wir uns Fahrräder. Einen Plan von der Umgebung haben wir dabei, doch erscheinen uns die 7km bis zur Abzweigung etwas lang. Sicher, wir haben keine Rennräder gemietet, Gangschaltungen sind nicht vorhanden und außerdem fährt man bei dieser Hitze nicht so schnell. Doch nach einem Stop beim nächsten Ort stellen wir fest, daß wir schon viel zu weit gefahren sind. Auf dem halben Rückweg sehen wir ein Hinweisschild nach Auroville in lateinischer Schrift. Das können wir lesen, doch auf der anderen Seite, von der wir kamen, steht es in Tamil. Ach so, deshalb haben wir die Abzweigung nicht bemerkt. Nach weiteren Fragen nach dem Weg und nachdem wir uns noch ein paar Mal verfahren haben, erreichen wir schließlich das Ziel. Die Hauptsehenswürdigkeit in Auroville ist das Matrir Mandir, welches wir auch von Weitem sehen. Wir umkreisen dieses Gebäude, welches das "Herz" von Auroville darstellt, ohne einen Eingang zu finden. Nachdem man uns ein paar Mal hin und her schickt, haben wir genug und fahren wieder zurück nach Pondy. Doch auch die Umgebung war schon die Fahrradtour wert.

Weiter geht die Reise mit dem Zug (endlich mal keine Tiefflüge mit dem Bus mehr) nach Tirruchchirapalli, oder kurz Trichy, wie die meisten es hier nennen. Hier ist der Rock Fort Temple, der, wie der Name schon sagt, auf einem riesigen Fels liegt. Viele Inder kommen hierhin, um zu beten, doch auch um den schönen Ausblick von dem Tempel zu genießen. Die Schuhe gibt man bei jedem Eingang eines Tempels ab, und läuft dann barfuß oder, wer es möchte, mit Socken bis in den Tempel hinein. Nur manchmal ist lediglich das "Allerheiligste" für die Ungläubigen (Nicht-Hindus) tabu. Der Tempel von Sri Rangam ist die zweite große Sehenswürdigkeit von Trichy, da der höchste Gopuram (eine Art Turm, der als Eingang dient, aber auch in der Tempelanlage stehen kann) ist 82m hoch. Der Gopuram ist mit einer Vielzahl von Göttern, die farbig angemalt sind, ausstaffiert. Man kommt sich fast vor wie in Walt Disney, aber Made in India. Von Trichy aus unternehmen wir noch einen Tagesausflug nach Thanjore. In einer Tempelanlage kommen wir mit 4 Inderinnen ins Gespräch, die auch von Trichy aus einen Ausflug unternommen hatten, da an diesem Tag in Indien Freundschaftstag ist. Feiertage benutzen die Inder sehr gerne, um Ausflüge zu unternehmen. Wir unterhalten uns über Unterschiede zwischen der westlichen Welt und Indien. Auch hier gelingt es uns wieder, die Deutsche Telekom AG, die übrigens auch eine Filiale in Nordindien (Neu Delhi) besitzt, auch in Südindien bekannter zu machen. Allein die Bilder von den Inderinnen im traditionellen Sari (Wickelgewand mit einer Länge zwischen 4-6m) mit Telekom – Kappe bezeugen dies.

Auf unserer nächsten Station (Madurai) besichtigen wir die größte Tempelanlage Indiens, die ein paar tausend m² umfaßt. Ein ehemaliger Maharaja – Palast interessiert uns ebenfalls. Die Gebäude werden gerade renoviert, doch obwohl das Meiste noch zu tun ist, bekommt man einen sehr guten Eindruck davon, wie die Anlage mal früher ausgesehen haben mag. Eine Schulklasse besucht ebenfalls diesen Palast. Als die Kinder merken, daß wir Fotoapperate dabei haben, sind Sie ganz wild, fotografiert zu werden. Ein normales Gruppenfoto zu machen, gelingt kaum, da jedes der Kinder vorne stehen möchte und dabei den jeweiligen Fotografen bald umrennt. Doch die Erziehung scheint in Indien besser zu sein als in Deutschland; sobald der Lehrer den Kindern zu verstehen gibt, daß Sie sich ruhiger verhalten sollen, ist sogar ein normales Gruppenfoto auf der Treppe des Palastes möglich. Als wir unsere "Fotosession" beendet haben, möchte jedes Kind uns persönlich "Auf Wiedersehen" sagen. Manche Kinder halten es auch für notwendig, sich mehrmals durch Handschlag zu verabschieden. Erschwerend kommt hinzu, daß in Indien die Klassen sehr groß sind, und es sich offenbar um mehrere Klassen handelt (mehrere Lehrer). Daher dauert es eine Zeit lang, bis wir wieder den Palast verlassen können.

Von Madurai, übrigens eine Millionenstadt, fahren wir mit der Bahn weiter an die Westküste von Indien. Für die Strecke von ca. 200 Km benötigt der Zug ca. 8 Std., obwohl es sich um einen Express handelt. Die Abfahrt soll um 8 Uhr morgens von Gleis 2 sein. Solche Angaben sind wichtig, da auf den Bahnsteigen keinerlei Hinweistafeln angebracht sind, und die Züge nur Beschriftungen in Tamil oder Hindi aufweisen. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, noch bei mehreren anderen Reisenden nachzufragen, ob der Zug auch wirklich in die gewünschte Richtung fährt, denn oftmals fährt nur ein Zug pro Tag eine bestimmte Strecke. Unser Zug fährt heute jedoch von Gleis 3 und wie üblich mit erheblicher Verspätung ab. Ausnahmsweise fahren wir 1. Klasse, welche zwar 3 mal so teuer wie die 2. Klasse ist, doch dafür haben wir ein -für indische Verhältnisse- riesiges Abteil. Sehr bequeme Sitze, Liegen und viel Platz; jedoch ist alles genau so schmutzig und vergammelt wie in den anderen Klassen. Trotzdem wird es eine tolle, bequeme und erholsame Reise. Die Strecke führt durch das trockene Landesinnere. Steppenähnliche Landschaft, unterbrochen durch Zuckerrohrplantagen, manchmal von Reisfeldern. Passieren wir ein Dorf oder einen Bahnhof, so wird durch Dauerhupe Gefahr signalisiert und Mensch und Tier zum Verlassen der Gleise aufgefordert. Die Fahrt geht Richtung Süden, östlich an den Nilgiri-Bergen entlang, um dann nach Westen direkt auf die Berge abzubiegen. Am Fuß der Berge wird eine zweite Zugmaschine angekoppelt. In der Wartezeit wird allerlei Essen und Getränke von fliegenden Händlern angeboten. Dies sind einfache Snacks, aber es gibt auch vollständige warme Mahlzeiten sowie Tee oder Kaffee. Dieser Verkauf an die Fahrgäste ist eine wichtige Einkommensquelle dieser Händler. Die Bezahlung erfolgt zwanglos nach oder während dem Essen. Wechselgeld erhält man zurück, wenn der Händler genügend davon zusammenbekommen hat. Dies kann mitunter auch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mißtrauen ist nicht nötig, da die Leute sehr ehrlich sind und korrekt abrechnen. Trotz doppelter Kraft fährt der Zug mühsam den Berg hinauf. Teilweise recht hohe Berge, völlig bewaldet, liegen rechts und links von der Bahnstrecke. Wie ein Wurm windet sich der Zug durch die Gegend, die Felsen sind manchmal nur eine Armweite entfernt. Die Abfahrt auf der Westseite geht aber dann recht flott voran. Die Vegetation auf dieser Seite der Berge wechselt jetzt völlig. Überwiegend Kokuspalmen dominieren nun die Landschaft. Die trockene Hitze im Landesinneren weicht allmählich dem typisch feucht-schwülen Klima. Spätnachmittags erreichen wir die Küstenstadt Quilon.

Zum ersten Mal dauert die Suche nach einem Hotel recht lange. Erstaunlich daß viele Hotels ausgebucht sind. Wir bleiben nur eine Nacht und fahren am nächsten Morgen mit dem Boot weiter. Entlang der Küste Richtung Norden nach Allepey durchfahren wir einen kleinen Teil der sogenannten Backwaters. Dies ist ein riesiges Gebiet durchzogen von einem Labyrinth von Wasserwegen, Kanälen und Seen. Das wichtigste Verkehrsmittel ist hier das Boot. Große und kleine Fähren, manche auch ohne Motor, befördern die Menschen von Insel zu Insel. Durch recht schmale Wasserstraßen streifen wir an den Behausungen der Bewohner vorbei. Diese bestehen manchmal aus Stein, aus Holz oder oftmals auch aus geflochtenen Palmenblättern. Das Leben der Menschen hier spielt sich am Wasser ab. Fischfang ist hier ein bedeutender Wirtschaftszweig; überall sind Fischer oder auch Muschelsammler zu sehen. Viele Wasservögel wie z.B. der Eisvogel, Reiher, Kormoran leben hier, ohne als lästige Konkurrenz zu den Fischern zu gelten. Ungewöhnlich ruhig ist es hier, nur der Lärm des Bootsmotors stört diese Idylle. Mehrmals laufen wir Anlegestellen an, an denen auch die Möglichkeit zu übernachten besteht, was von einigen Passieren auch wahrgenommen wird. Eine Weiterfahrt am nächsten Tag, so wird gesagt, ist problemlos möglich. Solch ein Stop bietet natürlich eine gute Gelegenheit, das Landleben der Menschen zu erleben. Am frühen Abend ist gut zu beobachten wie sich die Leute auf den Feierabend und die Nacht vorbereiten. Ohne Hektik werden die letzten Arbeiten erledigt. Die Kinder spielen, baden oder duschen am Wasser, man macht ein Schwätzchen mit den Nachbarn. Kurz vor Einbruch der Nacht endet diese wunderschöne und erholsame Schifffahrt in dieser beeindruckenden Landschaft in Allepey.

Von dort aus fahren wir mit dem Bus weiter bis Cochin, eine wichtige Industriestadt mit einem riesigen Hafen. Nach einem erholsamen dreitägigen Aufenthalt fliegen wir nach Bangalore -eine der modernsten und saubersten Städte in Indien. Hier ist das Zentrum der Software-Industrie des Landes angesiedelt, welches wirtschaftlich gesehen, sehr wichtig ist. Hier sehen wir mehr Menschen in westlicher Kleidung, als in anderen Städten, und es scheint, daß viele junge Leute auch einen westlichen Lebensstil pflegen. Interessante koloniale Bauten in sehr gutem Zustand sind zu sehen, einer der größten Nandi -ein Stier als Fruchtbarkeitssymbol- und der City-Market, ein altes Stadtviertel. Als Weißer fällt man hier völlig auf. Die Straßen sind voll von Menschen, als ob eine Demonstration wäre, und doch ist es nur ein normaler Einkaufstag. Ein El Dorado für jeden Fotoliebhaber ist dieses Viertel, da es das typische indische Alltagsleben zeigt.

Nach einem Tag fahren wir weiter nach Mysore. Dort erwartet uns einer der schönsten Maharaja Paläste Indiens. Ein wirkliches Highlight und ein Muß für jeden Reisenden, der hier im Süden ist. Sonntagabend von 19-20 Uhr beleuchten ca. 100.000 Glühbirnen sämtliche Gebäude des Palastes. Ein faszinierender Anblick, der jedem einen tiefer Seufzer entlockt. Aber auch am Tag bietet der Palast einen phantastischen Anblick und die Räume des Palastes zeigen den ganzen Prunk und Reichtum dieser Herrscher.

Von Mysore aus unternehmen wir ein paar Touren ins nahe und weite Umland. Vor allem in Belur und Halebid stehen sehr gut erhaltene Tempelanlagen mit phantastischen filigranen Steinmetzarbeiten.

Mit dem Zug fahren wir nach 3 Tagen weiter Richtung Norden nach Hospet. Dies ist unser Ausgangspunkt für die verfallene Ruinenstadt Hampi. Inmitten dieser Ruinenstadt liegt das gleichnamige Dorf Hampi. Touristisch bereits gut ausgebaut sind hier vor allem Individualreisende, Aussteiger, Hippies anzutreffen. Die Ruinenstadt, ehemals Hauptstadt eines Riesenreiches, erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer. Die mehr oder weniger gut erhaltenen Tempel und verfallene Gebäude geben Zeugnis einer hochentwickelten untergegangenen Kultur. Alle wichtigen statischen Bauteile der Gebäude bestanden aus geschlagenen Granit. Die Tempel komplett aus Granitsteinen, - Blöcken - und Platten. Eingebettet liegt die ganze Stadt in einer mit riesigen Granitfelsen bedeckten Landschaft.

Die Weiterreise nach Goa erfolgte mit dem Nachtbus. Dort verbringen wir die letzten Tage mit faulenzen, baden, sonnen .... Goa bietet hierfür die richtigen Plätze. Hier ging dieser erlebnisreiche Urlaub zu Ende.

Bombay unsere letzte Station diente nur zum Shopping und als Abflugort.


Indien ist zu schade um es nur zu besichtigen; es ist ein Land, das erlebt werden muß.Wir lassen es zurück, aber es wird uns nie mehr verlassen.Wir kommen zurück.


  
Süd - Indienreise 07.02.-08.03.99

Mitreisende: Michael Enderle, Güter Peschke, Manfred Kleber, Harald Kunze,

Destinationen: Madras, Kanchipuram, Mahabalipuram, Pondicherry, Auroville, Tiruchchirapalli, Thanjore, Madurai, Kollam, Cochin, Bangalore, Mysore, Hampi, Hubli, Goa, Bombay

Reiseverbindungen: Hinflug mit Gulf Air von Frankfurt über Rom, Abu Dhabi (V.A.E.), Muscat (Oman) nach Madras   Rückflug mit Gulf Air von Bombay über Abu Dhabi nach Frankfurt

Während der Reise wurden die Verbindungen zwischen den Orten mit dem Zug, Bus oder wenn es sich um Strecken mit mehr als 500 km handelte, mit dem Flugzeug zurückgelegt.

Highlights der Reise: Das große Relief (Herunterkunft des Ganges) in Mahabalipuram

Sri Meenakshi Tempel (größte Anlage von Indien) in Madurai

Backwater – Bootstour in Kerala

Beleuchteter Palast von Mysore (Stadt des Sandelholzes)

Vijayanagar: Ruinenstadt bei Hampi

Holi – Fest in Panaji (Goa)